An der Jubiläumsfeier der OLG Schaffhausen zu ihrem 50jährigen Bestehen war der 90jährige Ernst Rubli der älteste Teilnehmer. Als Gründungsmitglied, zweiter Präsident von 1974 bis 1978 und OL-Initiator in der Region erhielt er den erst- und wohl einmalig bleibenden OLG-Award «Best Director».
Von Beat Meier
Seine Konkurrenz war mit Sönke Bandixen, der 1996 die Schweizer Meisterschaften über die Langdistanz organisierte und 2007 einen Weltcuplauf nach Stein am Rhein brachte, Herbert Bühl, der im Verband als Umweltexperte eine tragende Rolle bei den damaligen Waldbenutzungsproblemen spielte, Doris Ochsner, die als Miss «sCOOL» während vielen Jahren den Orientierungslauf in die Schulen des Kantons trug und mit Andreas Herzog, der als technischer Leiter die letzten 14 Jahre prägte, gross.
Sie alle liessen sich das Jubiläum nicht entgehen, bestimmten mit und gönnten Ernst Rubli den Award. Rubli selbst erzählte von seinem allerersten Orientierungslauf im Jahr 1950. OL wurde damals primär in der Form von militärischen Patrouillenläufen und im Team betrieben. Beim noch heute existierenden Zürcher OL waren Mannschaften im Einsatz, die an bemannten, auf der Karte markierten Posten per Unterschrift die Bestätigung einholten, am richtigen Ort gewesen zu sein. Ernst Rubli war als Läufer ohne Kartenlesekenntnisse engagiert worden, der Funken der Begeisterung zündete. Als sich der OL zur eigenen Sportart entwickelte und vor 50 Jahren die ersten OL-Karten produziert wurden, war Rubli an vorderster Front mit dabei. Schon seit längerer Zeit steht er nicht mehr am Start, doch wenn die OLG Schaffhausen einen Anlass präsentiert, ist er als gern gesehener Gast regelmässig mit dabei.
Eine Serie von Awards
Es gab eine ganze Serie von Awards, die am Jubiläumsabend, durch den die beiden Organisatoren Ladina Feucht und Andreas Herzog unterhaltsam führten, vergeben wurden. Eng war das Rennen beim «Best Background»-Award, wo eine einzige Stim- me zugunsten von Doris und René Haas entschied. Die beiden hatten in den letzten Jahren an den Anlässen der OLG die nötige Infrastruktur aufgebaut und die aufwändige Verpflegung organisiert, damit unzählige Stunden in den Verein investierend. Im Zusammenhang mit diesem Award standen weitere verdiente Mitglieder im Fokus: Richard Wobmann, der seit 1983 das Management über alle Schaffhauser OL-Karten innehat, die mittlerweile über achtzigjährige Christa Ciceri, die während 26 Jahren die Kasse führte, Hansjörg Herzog, der während fast 20 Jahren im Vorstand war und heute für die Finanzen zuständig ist, sowie Dominik Haas, welcher seit 14 Jahren das elektronische Auswer- tungssystem Sportident in- und auswendig kennt. 60 Mitglieder waren gekommen, um im Meeting Point auf dem Herrenacker am Jubiläumsabend Erinnerungen auszutauschen und aufzufrischen: Wie im OL jeweils auch beim Wettkampf üblich wa- ren alle Generationen von Jung bis Alt beteiligt.
Skore-OL mit 50 Posten
Für den Nachmittag hatten Ladina Feucht und Andreas Herzog einen Skore- OL mit – logischerweise – 50 Posten ausgeheckt. Verwendet wurde die um die «hinter die Bahngleise» erweiterte OL-Karte der Stadt Schaffhausen im Massstab 1:4000. Sie wurde von Fabian Ringli, der in einem Sabbatical die Welt erkundet und aus der Ferne grüsste, für den Schaffhauser OL produziert. Dieser musste aber wegen der damaligen Covid-Problematik sowohl 2020 als auch 2021 abgesagt werden. Bei den Posten hatten die Gruppen beispielsweise Fragen zur Geschichte gewichtiger historischer Objekte zu beantworten, Gedichte zum Jubiläum zu schreiben, kleine Videos zu drehen oder einen OL-Werbespot zu kreieren. Dies alles mithilfe des Smartphones, das bei der Jubiläumsveranstaltung als Tool für Wettbewerbe und Abstimmungen allgegenwärtig war – so auch die Entwicklung des OL ins digitale Zeitalter illustrierend.
Der animierende Jubiläumstag hilft hoffentlich mit, der OLG Schaffhausen neuen Schub zu verleihen, was für die Zukunft des OL-Sports in der Region sehr wichtig wäre. Diejenigen, die das Klubleben in den letzten Jahren geprägt haben, stehen mit neu gegründeter Familie vor ganz neuen Aufgaben oder hoffen nach vielen grossen Einsätzen – zuletzt die Schweizer OL-Fünferstaffel Anfang Juli im Jubiläumsjahr auf dem Rossberg – auf eine Ablösung. Doch die Nachfolger sind noch nicht gefunden.
Der animierende Jubiläumstag hilft hoffentlich mit, der OLG Schaffhausen neuen Schub zu verleihen, was für die Zukunft des OL-Sportes in der Region sehr wichtig wäre.