Wie jedes Jahr stellten sich mir zwei Fragen am Ende der OL-Saison. Soll ich noch an die TOM fahren und wenn ja, soll es HAK oder HE sein. Bei HAK ist zwar die Strecke kürzer und die Chance auf eine gute Rangierung grösser, aber auch das Aufteilen wegen der Kürze der Bahn schwieriger und somit der Spass kleiner. Also doch wieder HE, das hiess lange Bahn, viele Höhenmeter, aber auch viele Aufteilungsmöglichkeiten und interessante Routenwahlen.
Wer macht bei so was noch mit? Schliesslich benötigt man ja noch zwei Leidensgenossen…relativ schnell waren Jonas und Fabian gefunden, welche nach eigenen Aussagen zwar nicht fit seien, aber immer für so einen Spassanlass zu haben seien und wenn schon die anderen auch nicht so fit sind, dann fällt meine End-Saison-Müdigkeit nicht so ins Gewicht.
Nach der Zugfahrt nach Münsingen und dem langen Weg an den Start galt es 13.7km und 710hm im hügeligen Wald zu bewältigen. Meine Wunschvorstellung vom Start an den Kontrollposten und dann direkt ins Ziel zu rennen, teilten die anderen verständlicherweise nicht. Am Ende hatten wir alle zwischen 10.2 und 14.3 km absolviert und wohl einiges mehr als die 700 Höhenmeter. Aber dazu später mehr…
Meine Aufgabe begann erst bei Posten 7, da Jonas bis zu Posten 4 und dann Fabian bis zu mir ihre erste Ablösung erledigen sollten. Bei Posten 7 wartete ich lange (ca. 25min) und beobachtete die anderen HE-Teams und versuchte mir etwas deren Durchgangszeiten zu merken um zu sehen wie wir so im Rennen lagen. Als dann das nach uns gestartete Team schon vor Fabian auftauchte, war mir klar, dass unser Start nicht perfekt war (Anmerkung: Jonas hat den 1. Posten gesucht und wurde gleich danach schon aufgeholt). Badge von Fabian übernommen, begann mein Abenteuer mit…Höhenmeter…ca. 150 bis zu meiner Ablösung bei Posten 10, welcher auch der Kontrollposten war. Die Kontrollpersonen waren zwar mehr mit ihrem Raclette beschäftigt, aber man ist ja fair und geht zu dritt in den Kontrollkreis.
Danach ging es das erste Mal runter und mein zweiter Einsatz sollte nach Posten 16 beginnen. Kurz bevor wieder Fabian mir den Badge übergeben sollte, schaute ich ein erstes Mal auf die Uhr…oha…schon waren 75min vergangen und wir haben erst etwas mehr als die Hälfte absolviert. Schnell zwei Posten im traumhaften OL-Hang mit vielen kleinen moosüberwachsenen Gräben finden und dann hörte ich jemand rufen: Über den Graben und noch etwas runter! Schon noch toll, wenn man vom Teamkollegen beobachtet wird und dieser einem sogar noch genau sagen kann, was man zu tun hat. Das wäre an einem normalen Einzel-OL manchmal auch noch praktisch.
Zum Schluss durfte ich dann noch nach 1:43h von Posten 25 zu 26 rennen, ja rennen war das wohl nicht mehr richtig, oder besser gesagt der Kopf sagte rennen, die Beine sagten “Aua, Krampf und wir mögen nicht mehr”.
Wir schafften es dann gerade noch unter die 2h-Marke und ein Blick auf die Rangliste zeigte, dass wir in etwa da gelandet sind, wo wir uns gemäss dem Fitnesszustand auch erwartet hatten. Kurz um, es war streng, schön, kalt, ein tolles Team-Erlebnis und sicher nicht das letzte Mal gewesen…(ah)